Die Ernte der Apfel-Frühsorten ist am Bodensee bereits im vollen Gange © Büchele/KOB
Der Startschuss für die Apfelernte ist gefallen: Vom Alten Land bis zum Bodensee pflücken heimische Erzeuger jetzt wieder knackig-frische Äpfel.
Sie sind zu 86% Apfelkäufer und Äpfel hierzulande die unangefochtene Nr.1 im Obst-Ranking. 17,5 Kilo des köstlichen Kernobstes kaufte jeder deutsche Privathaushalt durchschnittlich im vergangenen Jahr. Das macht rund 117 Äpfel pro Haushalt oder rund 58 Äpfel pro Person. Apfelliebhaber haben dabei die Qual der Wahl: Denn der Handel bietet im Schnitt ein Sortiment von etwa 15 verschiedenen Apfelsorten. Den Spitzenplatz in der Rangliste der beliebtesten Äpfel belegt seit Jahren in Folge der aromatisch-saftige Elstar.*
Die 10 meist gekauften Äpfel 2019*:
1. Elstar (17,0 % - 2018: 16,9 %)
2. Braeburn (12,5 % - 2018: 12,5 %)
3. Jonagold/Jonagored (12,0 % - 2018: 8,6 %)
4. Gala (8,3 % - 2018:11,8 %)
5. Pink Lady/Cripps Pink (6,9 % - 2018:8,9 %)
6. Golden Delicious (2,3 % - 2018: 3,6 %)
7. Kanzi (2,1 % - 2018: 1,7 %)
8. Cox Orange/Holsteiner Cox (1,6 % - 2018: 1,9 %)
9. Pinova (1,4 % - 2018: 1,3 %)
10. Cameo, Rubens, Honeycrunch (0,5 % - 2018: 0,5 %)
(*Quelle AMI-Analyse auf Basis des GfK Panels)
Heimische Äpfel sind lecker – auch fürs Klima!
Knackig, fruchtig süß und leicht sauer – so schmeckt für viele der perfekte Apfel. Ein Genuss-Kriterium, dass nicht zuletzt auch vom richtigen Erntezeitpunkt abhängt. Die volle Entfaltung des Geschmacks wird bei heimischen Früchten vor allem durch die kurzen Transportwege begünstigt. So können Äpfel nicht nur reifer geerntet werden, sie lassen uns auch die Energiebilanz besser schmecken. Denn ein Apfel aus Deutschland produziert weniger CO2 und spart auch noch Kosten durch kurze Wege zum Verbraucher.
Und so sieht es aus in den Apfelhochburgen!
Ganz aus dem Süden vermeldet Dr. Inga Mohr von Obst vom Bodensee: „Die Ernte der Apfel-Frühsorten ist am Bodensee bereits im vollen Gange. So ist zum Beispiel die neue Premium-Sorte SweeTango ab der KW 35 deutschlandweit in den Läden zu finden. Bezüglich der Erntemenge gehen wir hier von einem normalen Jahr mit rund 250.000 Tonnen Äpfeln aus. Das ist übrigens ungefähr so viel, wie 50.000 Elefanten wiegen.“ Und Katja Röser, Anbauberaterin der Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG fügt hinzu: „Dieses Jahr gibt es zum Saisonstart noch weitere Herausforderungen. Um unsere Erntehelfer bei der Apfel- und Birnenernte zu schützen, pflücken wir unsere knackig-frischen Früchte dieses Jahr hochkonzentriert und im respektvollen Abstand zueinander. So werden wir die Bodensee-Kernobsternte gut meistern.“
Auch Jürgen Nüssle, Geschäftsführer der Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG weckt die Freude auf eine tolle Kernobstsaison: „Wir erwarten dies Jahr eine sehr gute Qualität mit einer schönen Ausfärbung. Alle Sorten sind in ausreichender Menge verfügbar.“
Gute Nachrichten gibt es auch aus dem Norden. Jens Anderson von Elbe-Obst freut vor allem: „Wir haben im Alten Land von der Frostschutzberegnung während der Blüte profitiert und konnten die außergewöhnlich vielen Frostnächte weitgehend schadlos überstehen. Die Wasserverfügbarkeit durch die Elbe ermöglicht eine klimatisierende Beregnung in der aktuellen Hitzephase. Mit 295.000 Tonnen wird das Niveau der Vorjahresernte voraussichtlich wieder erreicht. Damit haben wir gute Ausgangsbedingungen für die neue Saison.“ „In Hinblick auf die zu erwartenden Mengen und Qualitäten der Apfelsaison war das Wetter auch in diesem Jahr der entscheidende Faktor. Während einige unserer Betriebe im Westen mit ausreichend Sonne und Regen gute Wachstumsbedingungen und beste Voraussetzungen fu¨r einen guten Geschmack der Früchte hatten, sind in anderen Gebieten durch kalte Nächte Ende April, Anfang Mai teils deutliche Frostschäden aufgetreten. Zudem steigt bei Hitzewellen, wie wir sie in den letzten Wochen erlebt haben, auch bei Äpfeln die Gefahr von Sonnenbränden“, schildert Johannes von Eerde, Geschäftsführer der Landgard West Obst & Gemüse GmbH, den derzeitigen Stand der Apfelsaison.
Fruchtiger Hochgenuss mit Tradition
Der Apfelanbau in Deutschland hat eine lange Geschichte. In manchen Gegenden reicht sie bis ins achte Jahrhundert nach Christus zurück, wo man sich vor allem in Klöstern auf den Apfelanbau verstand. Möglicherweise hat in der Folge auch Kurfürst August von Sachsen, der Tradition Auftrieb gegeben. Er erließ nämlich im Jahr 1582 ein Gesetz, das Ehepaaren die Pflicht auferlegte, je 2 Obstbäume in ihrem Garten anzupflanzen. So oder so, hat die Tradition ihr Gutes. Denn Apfelerzeuger haben aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen im Apfelanbau, ein besonderes Augenmerk für qualitativ und geschmacklich gute Sorten entwickelt.
Äpfel enthalten wenig Fett, dafür viele Kohlehydrate und reichlich Vitamin A, B, C und E. Allerdings stecken all diese wertvollen Stoffe in oder direkt unter der Schale. Darum am besten die natürliche „Verpackung“ mitessen!
Einkauf & Lagerung
Beim Einkauf verrät eine feste, glänzende Schale, dass die Äpfel frisch sind. Und sie lassen sich hervorragend lagern. Die Früchte mögen es kühl und dunkel und lassen sich deshalb ideal im Kühlschrank aufbewahren.
Tipp: Äpfel immer einzeln lagern. Sie verströmen Ethylengas, das die Reifung von anderem Obst oder von Gemüse beschleunigt.
Nach der Ernte wird ein guter Teil der Früchte eingelagert. Dank der ausgefeilten Lagertechnologien deutscher Obsterzeuger mit moderner Kälte- und Sauerstoffregulierung können einige besonders gut lagergeeignete Apfelsorten bis zu einem Jahr frisch gehalten werden – ganz so, als ob sie direkt vom Baum kommen. Den zahlreichen Apfel-Fans steht dadurch das ganze Jahr über knackig-leckere Ware aus hiesigem Anbau zur Verfügung. Auch bei Verpackung und Transport der Früchte zum Handel setzen die deutschen Erzeuger auf schonende Methoden, die modernsten Ansprüchen genügen. So wandern die Äpfel zum Beispiel im Wasserbad durch die Produktionslinie bis zur Packstation. Das verhindert Druckstellen und hält die Schale rundum intakt.
August 25, 2020 at 07:55PM
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Start der Apfelernte in Deutschland - Obst & Garten
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